Die Süddeutsche Zeitung hat den ältersten Sohn vom verstorbenen Grafen von Staufenberg interviewt. Dieser zeigte sich nicht gerade erfreut über die geplante verfilmung des Attentats, das sein Vater am 20. Juli 1944 begangen hat und Geschichte schrieb.
Der älteste Sohn vom verstorbenen Grafen, Berthold Schenk, hält nichts von den Plänen, dass Tom Cruise die Rolle seines Vaters im Hollywoodstreifen verkörpern solle. Seiner Meinung nach seien Filme mit Cruise in der Hauptrolle einfach schlecht (wo er Recht hat, hat er Recht).
Aber dieser ältere Herr hat eine wichtigere Sache entdeckt, die andere nicht zu bemerken scheinen:
Zitat: „Selbst wenn ich nachträglich gegen den Film vorgehen würde – etwa, weil mein Vater in einer ehrabschneidenden Art dargestellt würde -, dann bestünde doch die Gefahr, dass ich für so etwas auch noch Werbung mache. Was soll ich mich vor irgendwelchen amerikanischen Gerichten rumstreiten? Verhindern kann ich diesen Film ohnehin nicht.“
Weise Worte. Die meisten Klagen gegen Hollywoodstars bringen doch nur Werbung. Es gibt ja schliesslich keine schlechte publicity. Ich wär ebenfalls dagegen, wenn ein durchgeknallter Scientologe meinen Vater verkörpern würde in einem irrelevantem Dramastreifen. Desweiteren redet der Sohn Stauffenbergs auch noch über vorherige Verfilmungen und deren Verfehlungen.
Eigentlich kann man ihm nur zustimmen. Wie er so schön sagt: „Meine Erfahrung mit Spielfilmen ist: Drama kommt immer vor Fakten.„
Sehr interessantes Interview. Nur zu empfehlen.