Halo 3 im Test | Masterchief is BACK!

Seit Jahren warten Fans der Shooters Halo sehnlichstauf das Sequell der Reihe, die Qualitätstechnisch unter Anderen neben Metal Gear Solid, Super Mario, Zelda rangiert.
Die grosse Frage die sich mir stellte bevor ich das Spiel auspackte und in das Laufwerk meiner 360 schob, war schlussendlich die Unwissenheit darüber ob Halo 3 meine zugegeben sehr hohen Erwartungen erfüllen würde. Auf kaum ein anderes Spiel hatte ich mich so sehr gefreut und für Halo 3 habe ich mir ursprünglich überhaupt eine 360 zugelegt.

Der Anfang vom Ende?

Am Anfang des Spiels kommt erstmal die Verwirrung.

„Huh? Dschungel? Was soll das? Wo bin ich hier?“ eigentlich hatte der Vorgänger ja auf einer Plattform aufgehört. Und Teil 3 soll ein Sequell dazu werden.

Eigentlich ist eine Plattform nicht vergleichbar mit einem Dschungel.

Ok, das wollten die Entwickler anscheinend ja eigentlich auch nicht. Nach einer kleiner Recherche im Netz schnappte ich das Gerücht auf, dass die Geschehnisse in Halo 3 einige weitere Abenteuer später nach Halo 2 handeln.

Darum landet man am Anfang also auch im tiefsten Dschungel – und spielt nicht direkt nach dem Ende von Halo 2 weiter.

Ersteindruck

Mein erster Eindruck war: „Huch, die Steuerung wurde verändert“

Na ja, eigentlich logisch.

Ich habe ja nicht mehr das Riesen Oldschool Xbox Pad in der Hand sondern den neuen, leichteren 360 Controller, dem nun Mal einige Tasten im Vergleich mit dem alten Klotz fehlen.

Ausserdem bemerkt man sofort eine Änderung der Spielanzeigen. Energieanzeigen und andere Infos wie noch vorhandene Munition und ausgewählte Waffe werden nun so angezeigt, dass man das Gefühl bekommt wirklich aus dem Helm des Masterchiefs herauszuschauen.

Kaum steht man, wird man schon mit dem Captain und dem Gebieter durch den Dschungel gejagt. Schon sehr bald hat man die erste Erfahrung mit neuen Waffen wie zB. dem „Stecher Karabiner“ der Brutes. Das Teil haut mächtig rein 😉

Was ich aber schnell gemerkt habe, ist der Fakt, das hier im dritten Teil die Rambo Manier des Spiels ein bisschen heruntergeschraubt wurde. Trotz Verbündeten fand ich mich bei zu schnell voran getriebenen Angriffen öfters im Jenseits wieder als mir zumute ist.

Neue Waffen, neues Equipment

Nicht nur das Arsenal wurde um einige Waffen erweitert. Auch „Plugins“ bzw. Power Ups und neues Equipment für den Masterchief wird nun endlich zur Verfügung gestellt.

So kann man zB. nach der Aufnahme und Aktivierung des Power Ups der „Aktiven Unsichtbarkeit“ den Masterchief unsichtbar erscheinen lassen (Gebieter lässt grüssen) und sich durch ein Levelteil schmuggeln. Aber Achtung: Bei schon nur einem abgegebenen Schuss verfällt die Unsichtbarkeit (kennen wir ja aus anderen Spielen 😉 )

Zur neuen Equipmentklasse gehört zB. Gerümpel wie ein Blasenschild. Nach einem Wurf auf den Boden faltet sich das Schild augenblicklich aus und erzeugt so ein Blasen ähnliches Energiefeld in dem man sich vor von aussen kommenden feindlichem Feuer schützen kann. Im inneren des Schildes ist man aber weiterhin angreifbar (das Schild hält keine Gegner vor dem Eindringen ab).

Grafik

Wow, wow und nochmal wow. Vor allem Aussenlevels die auf farbenreichen Planeten spielen oder in der Wüste, machen dem Spielerauge eine Freude. Ich kann mich nicht an ein anderes Spiel erinnern, welches solch eine überwältigende Grafikpracht bietet.

Sogar der (selten erscheinende) Ladebildschirm wurde sehr interessant durch eine grafische Animation gelöst. Anstatt den Ladefortschritt mit einem simplen Balken und einer Prozentanzeige zu verunstalten, baut man Stück für Stück eine kleine Ringwelt auf.

Logischerweise ist der Ladevorgang beendet, sobald diese vollendet ist. Dies geschieht meistens innert etwa 10 Sekunden. Lange Ladezeiten müsst ihr hier also nicht erdulden 🙂

Details, Abwechslung

Im Laufe des Spiels trifft man während Ausseneinsätzen praktisch alle möglichen Szenarien an. Stadt, Dschungel, verschneiter Berg, Wüste… Für Abwechslung ist also definitiv gesorgt.

Ausserdem wechselt man im dritten Teil nicht mehr wie in Teil 2 zwischen dem Gebieter und dem Masterchief. In Teil 3 spielt man nur noch den Masterchief.

Was mir aber wieder einmal aufstösst sind die Innenlevels.

Vor allem als man im späteren Verlauf des Spiels ein ausserirdisches Raumschiff ausräumen muss, wurde dies für mich zu einer Quälerei. Ich hatte mich wohl schon an die doch sehr schönen Aussenlevels gewohnt.

Die Texturen oder die Grafik in den Innenlevels sind keineswegs von schlechter Qualität, aber bitte… 50 Minuten lang im inneren eines Raumschiffes gehen mir schon recht auf die Nerven. Vor allem wenn man sich dabei einfach durch kämpfen muss und kaum Storyelemente vorhanden sind.

Die KI der Verbündeten ist auch nicht gerade reinste Sahne. Einige Male stieg ich aus einem Fahrzeug aus. Der mich begleitende Marine blieb aber im alten Wagen sitzen und ich durfte ohne ihn weiterfahren.

Ich muss aber dazu sagen, dass dies die einzigen Teile des Spiels waren, die mir nicht gefallen haben.

Dennoch hat man im Vergleich zum Vorgänger in Sachen Innenlevels doch etwas getan. Mir gefielen bei Halo 2 kaum welche Inneneinsätze. Bei Halo 3 ist die Quote auf etwa 70% angestiegen 🙂 .

Wiederspielbarkeit

Leider dauert die eigentliche Kampagne des Spiels kaum länger als 7-8 Stunden für fortgeschrittene Spieler. Dies ist meiner Meinung nach nun doch etwas zu kurz geraten.

Dennoch konnte man in den bisherigen Teilen das Spiel dank des Kooperations Modus auch gerne öfters mit Freunden durchspielen. Seit Halo 3 kann man dies sogar mit Fremden über Xbox Live oder über System Link mit maximal je 2 Leuten an einer Konsole.

Ausserdem sorgen versteckte Schädel auf den Spielkarten die Extras freischalten für einen weiteren Grund das Spiel nochmals durchzuspielen.

Multiplayer

Natürlich habe ich den Multiplayermodus ebenfalls getestet.

Wie auch bei allen anderen Xbox Titeln immer muss man um in Genuss des Multiplayer Modus zu kommen, bei Xbox Live registriert sein und auch ein gültiges Gold-Abo haben.

Es stehen standardmässig 14 Maps und 9 Spielmodi zur Verfügung (uA. Capture the Flag, King of The Hill, Assault). Auf einer Karte können sich maximal 16 Spieler treffen.

Im Deathmatch haben alle Spieler grüne Kampfanzüge. In den Teammodis bekämpfen sich Team rot und Team blau.

Die Auswahl eines Multiplayerspiels gestaltet sich einfach. Man wählt den gewünschten Spielmodus und gegebenenfalls auch eine bestimmte Karte aus und wird dann innerhalb etwa einer viertel Minute einer Spielergruppe zugewiesen.

Lags oder sonstiges konnte ich sogar mit Nordamerikanischen Spielern kaum ausmachen, auf die Qualität des Netcodes ist also geachtet worden.

Was mir natürlich als alter Battlefield Progamer gefällt ist die Möglichkeit, Fahrzeuge wie Warthogs auch im Multiplayer benutzen zu können.

Was mir missfällt ist die Tatsache, dass wenn ich mit einem Kollegen auf meiner Konsole Online Coop spielen will 2 Xbox Live Accounts benötigt werden obwohl mein Kollege schlussendlich trotzdem nur auf meiner Konsole spielt. Man kann also nicht einfach mal eben so mit Kumpels das Spiel online im Kooperationsmodus mit nur einem Xbox Live Account auf der gleichen Konsole durchspielen.

Fazit

Halo 3 ist ohne jegliche Zweifel das beste zur Zeit verfügbare Xbox 360 Spiel.

Es wird Spielspass für einige Wochen geboten und den Multiplayermodus kann man immer wieder spielen. Leider enttäuschte mich die Kürze des Kampagnenmodus obwohl die Story echt genial vorangetrieben wird. Das Spiel hatte ich in etwa 6-7 Stunden durchgespielt. Ein Trost ist da aber die hohe wiederspielbarkeit des Titels.

Das Spiel kann ich ausserdem jedem Shooter Fan ans Herz legen. Die Steuerung des Charakters funtioniert auch über den Xbox Controller prächtig.

Die Story ist aber dennoch sehr, sehr spannend und für Fans des Halo Universums sowieso unverzichtbar. Halo hat mit den eingebauten Storyelementen meiner Meinung nach mit Metal Gear Solid gleichgezogen. Die Story wird so detailliert und spannend erzählt, dass man sich fast wie in einem Film vorkommt.

Wertung: 9.5/10

 

Quelle Bilder: flickr.com

 

3 Gedanken zu „Halo 3 im Test | Masterchief is BACK!

  1. Björn

    Keine Ahnung, ob du das jetzt schon weist, aber die Endszene von Halo 2 zeigt, wie du in einem Schiff auf die Erde zufliegst. In Halo 3 zeigt der Anfangsfilm den Feuerball des abstürzenden Schiffes und dann springt der Chief ab und man sieht einen zweiten Feuerball, der in den Dschungel knallt. Und da beginnt man dann damit, das der Seargent einen finden.
    Tipp, sieh dir Halo Combat Part 2 an, da wird das sonst auch noch mal gezeigt.

    Hoffe ma, das ich dir helfen konnte und du das nicht schon wusstest, ansonsten liebe Grüße.

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