In den letzten Monaten häuften sich die Gerüchte über einen Verkauf von Bebo an unbekannte Bieter.
Heute liess AOL die Katze aus dem Sack und verkündete die Akquisition von Bebo für 850 Millionen USD.
Eine ziemlich hohe Summe für ein Soziales Netzwerk. Bebo bringt es weltweit zur Zeit nach eigenen Angaben auf etwa 40 Millionen Mitglieder und ist vor allem auf den britischen Inseln und in Neuseeland bekannt. Dennoch handelt es sich bei Bebo um eines der weiltweit bekanntesten Sozialen Netzwerke.
$21.50 Pro Mitglied
Bei dem Kaufpreis hat man ohne Berücksichtigung des Bekanntheitsgrades, dem Know-How und der Infrastruktur etwa $21.50 pro Mitglied bezahlt. Karteileichen natürlich mit einbezogen. Wie krank ist das denn? Wenn man mir für jeden Gratis-Lead auf Dating Seiten oder ähnlichen Netzwerken so viel bezahlen würde, müsste bei einigen vermittelten Neuusern im Monat ich nie wieder arbeiten gehen.
Anyway. Für AOL ist es nach dem Kauf von einigen anderen Firmen wohl ein weiterer Schritt auf dem Weg zum Internet-Unternehmen. TimeWarner hatte vor einiger Zeit verkündet, das Unternehmen vom Internet-Dienstprovider zum exklusiven Internet-Unternehmen umbauen zu wollen, das sich mehrheitlich über Werbung finanziert. Ein ziemlich gewagter Schritt, denn auf diesem Gebiet gibt es schon zuhauf Konkurrenz. Andererseits: Wie hätte AOL bei dem Ruf als ISP überleben sollen?
AIM -> Bebo
Ausserdem gab AOL bekannt, ihren Instant Messaging Dienst AIM in Bebo integrieren zu wollen. Da bin ich ja mal gespannt wie das von statten geht.
Für die bei Bebo involvierten Investoren und Gründer wird es wohl der Deal ihres Lebens sein. Bebo hatte seit der Gründung am 1. Juli 2005 lediglich 15 Millionen USD an Risikokapital zusammengetragen. Aus 15 Millionen mach 850. Nett.
Ziemlich interessant ist auch die Tatsache, dass es anscheinend in den letzten Jahre immer wieder eine Tendenz zu „100% free online dating“ Seiten gab. Man blendet nun lieber Werbung ein und verzichtet immer mehr auf die üblichen Nutzergebühren.
Bei solch einem kranken Kaufpreis muss ich wohl nur eins sagen: „Bubble 2.0„.
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