Bitte bleibt in den Komentaren sachlich und ohne jegliche persönliche Beleidigungen. Kommentare mit unsachlichem Inhalt werden gelöscht. Erinnert euch daran, dass es auch nach der GBSSG ein Leben gibt und nur ihr seid dafür verantwortlich, dies positiv zu beinflussen.
Ich hatte ja schon mal über die lustigen Zustände in meiner Berufsschule berichtet.
Aber dieses Mal habe ich eine etwas ironische Anleitung parat…
Ihr wollt wissen wie man Ausbildungsplätze vergrault?
Die St. Galler Berufsbildung / Gewerbliche Berufsschule (GBS) hat da einige Lösungen parat:
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Lehrlinge zwingen jedes Jahr Kurse zu besuchen die 10’000 Franken kosten und nicht mal 1/10 davon Wert sind.
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Neue Modulare Ausbildung einführen ohne den Ausbildungsplan richtig zu kennen.
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Prüfungsreglement 1 Woche vor Prüfungsbeginn nicht wissen.
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Auch im dritten Lehrjahr 2 Tage Berufsschule erzwingen, ohne irgend einen plausiblen Grund vorzuweisen. (vor einem Jahr wurde nur ein Schultag im dritten benötigt?!).
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Berufsgruppen in Applikations- und Systeminformatiker einteilen, obwohl alle eh die gleiche Ausbildung in der Schule haben. (Warum haben wir denn im dritten Jahr als Applikationsentwickler noch Hardware. Und das einen HALBEN TAG lang?
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Nur 3 Stunden Java unterrichten und wie gesagt einen halben Tag Hardware (das als angehende Softwareentwickler…)
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Von uns verlangen MS VBA und ähnliches Zeugs zu erlernen, ohne uns jegliche Schullizenzen zu erteilen.
- Die Schultage am Montag und Freitag ansetzen…
Ich könnte hier noch sehr, sehr lange weiterfahren.
Ich habe meine Gedanken heute in der Informationsstunde zum kommenden dritten Lehrjahr ziemlich ausgelassen und denen mal erklärt warum Betriebe nun allmählich mit der Lehrlingsausbildung aufhören.
Die neue, modulare Ausbildung zum Informatiker ist noch in einem Beta-, nein.. eher Alpha Stadium.
Die am Ende wegfallende Lehrabschlussprüfung kann man gerne als Vorteil des neuen Systems gelten lassen. Aber warum man uns so etwas unausgereiftem aussetzt… naja darüber kann nur spekuliert werden.
Das geilste ist einfach, dass die Ausserbetrieblichen Kurse, die mit 10’000Fr zu buche schlagen, zumindest in unserer Gegend vom Präsident des Lehrmeisterverbandes veranstaltet werden. Jetzt fragt euch selber mal warum der Lehrmeisterverband, bei dem viele Betriebe angehören, aber kaum jemand mitwirkt, diese Kurse erzwingt (bedenkt: Präsident des Verbandes = Besitzer einer Firma die solche Kurse anbietet)? 😉
PS: Während diesen schweineteuren Kursen hat der Kursleiter öfters mit eigenen Kunden telefoniert und wir durften gecrackte MS Software benutzen. Wie geil.
Nunja, als Resultat haben Betriebe die uns ausbilden jetzt mal die Lehrlingsausbildung runtergeschraubt… wer braucht denn schon Lehrlinge die Lohn beziehen und für die man jedes Jahr Kurse im Wert von 10’000.-Fr. bezahlen muss.
Von den durchgeknallten Prüfungen die anscheinend niemand korrekturliest bevor sie ausgeteilt werden, will ich gar nicht reden.
Das, meine Herren, ist das doch so oft gelobte schweizer Bildungssystem!